Shared Decision-Making (SDM) ist eine Form der Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Der Ansatz sieht vor, Informationen auszutauschen und eine Entscheidung gemeinsam und gleichberechtigt herbeizuführen – etwa mit Blick auf eine Behandlung.
Die Stiftung Gesundheitswissen informiert zu den Themen Shared Decision Making und Gesundheitskompetenz. Zwei Fakten und eine Expertenmeinung aus ihrem Beitrag teilen wir mit freundlicher Genehmigung.
Was ist Shared Decision-Making?
Die Kommunikation im Shared Decision-Making erfolgt zweiseitig. Sowohl der Arzt als auch der Patient stellen Fragen und beantworten Fragen. Hierfür bezieht der Arzt seinen Gesprächspartner in alle wichtigen Aspekte mit ein. Der Patient wiederum bespricht seine Anliegen offen und erklärt seine Präferenzen. Ziel ist es, gemeinsam über eine angemessene medizinische Behandlung zu entscheiden und diese zu verantworten. Das kann auch die Erfolgschancen einer Behandlung erhöhen.
Ist Shared Decision-Making also der Schlüssel für eine gute Gesundheitsversorgung, für eine Orientierung an den Bedürfnissen des Einzelnen und damit eine verbesserte Zufriedenheit oder ggf. sogar Lebensqualität (trotz Erkrankung)?
1. Gute Entscheidungen brauchen aktive Patienten
Shared Decision-Making sieht für den Einzelnen eine aktivere Rolle in Entscheidungsprozessen vor. Dabei geht es nicht darum, genauso kompetent zu sein wie die Ärztin oder der Arzt. Vielmehr geht es um eine inhaltliche Augenhöhe, das heißt: Der Patient kennt alle Informationen, die für seine persönliche Entscheidungsfindung wichtig sind – seine Werte, Lebensumstände und Wünsche. Der Arzt ist und bleibt Experte für alle medizinischen Belange. Wichtig dabei ist, dass die entscheidungsrelevanten Informationen auch wirklich ausgetauscht werden. Dazu braucht es noch mehr Patienten, die sich aktiv einbringen und ihre Gedanken, Sorgen, Fragen und Erwartungen offen mitteilen. Denn nur sie wissen, was ihnen wichtig ist.
2. Shared Decision-Making aus Arzt-Sicht
3. Wissenschaftlich belegt: Gemeinsame Entscheidungen wirkenn
Dass Shared Decision-Making positive Effekte hat, ist nachgewiesen. Eine Auswertung von 105 Studien zeigte, dass der SDM-Ansatz sein Ziel erreicht. Demnach steigert Shared Decision-Making die Überzeugung der Patienten in ihre eigenen Entscheidungen. Außerdem führt es zu einem Wissensgewinn und zu mehr Teilhabe. Dass eine gute Kommunikation zwischen Patient und Arzt grundsätzlich förderlich ist, unterstreicht zudem eine Metaanalyse auf Basis von 106 Studien. Demnach halten sich Betroffene bei einer vertrauensvollen Kommunikation doppelt so häufig an die Empfehlungen ihres Arztes oder ihrer Ärztin und zeigen eine höhere Therapietreue. Auch treten seltener Komplikationen im Krankheitsverlauf auf, etwa bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus.
Foto: .mella/Photocase
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